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Blue Note Musikschule in Bammental feierte still und leise Jubiläum

Georg Schmid (Schlagzeuglehrer) und Paul Ludwig (Inhaber)

(ckr  – 15.4.24) Ganz still und leise hat die Musikschule Blue Note in Bammental ihren 5. Geburtstag gefeiert. Fünf Jahre, in denen der Betreiber Paul Ludwig einige Höhen und Tiefen zu erdulden hatte. Und so leise, wie das Jubiläum begangen wurde, geht es in der Musikschule selten zu.

2015 hat Paul Ludwig angefangen, in einem kleinen Raum Gitarren Unterricht zu geben. Vorerst finanziell von seiner Mutter unterstützt, hatte er die  Idee, eine eigene kleine Musikschule zu gründen. Das Konzept der großen Schulen hat absolut seine Vorteile, doch bei ihm sollte es persönliche und übergreifende Möglichkeiten geben. Bammental hat das große Glück, mit der Musikschule Neckargemünd vielfältige Angebote vorhalten zu können, dazu wollte er nicht in Konkurrenz treten sondern als Ergänzung etwas Kleines aufbauen. Nebenbei brachte er sich das Schlagzeugspielen selbst bei, denn nur ein Instrument ist für eine Musikschule etwas wenig. Und bereits nach einem halben Jahr, waren seine Kosten gedeckt und die Schule wuchs.

Neue Räume mussten gefunden werden, das war nicht so leicht, wie Paul erzählt. Wer möchte denn gerne Radau in der Nachbarschaft und so eine rockige Musikschule kann schon mal die letzten Nerven von ruhigen Menschen fordern. In der Industriestraße 90 fand die Schule dann geeignete Räume, wenn auch nicht ganz komplikationslos. Denn zunächst mietete der Musiker die linken Räume des Hauses, dies war jedoch mit Problemen in der Nachbarschaft behaftet. Also verlegte die Schule die Räume auf die rechte Seite und versuchte sämtliche Instrumentengeräusche zu dämpfen.

Nach einiger Zeit erhöhte sich der Platzbedarf und nach Absprachen mit dem Vermieter zog die Musikschule zunächst in einen und seit April auch in den zweiten Raum zurück auf die linke Hausseite. Mit sehr viel Rücksicht auf die Nachbarn bleiben die Fenster geschlossen und die Instrumente so gut gedämmt, wie es möglich ist und der Spaß nicht verloren geht. Jeder Raum lädt ein, sich an die Instrumente zu setzen und einfach loszuspielen.

Und genau das ist auch ein kleines Geheimnis der Musikschule. Alle Schüler, ob groß oder klein, fühlen sich aufgehoben und gut betreut. Dabei steht manchmal nicht das Lernen im Vordergrund, sondern „das Abhängen mit coolen Typen“, sagt der Familienvater. „Die Schüler dürfen einfach da sein und sich gut fühlen“, beschreibt er seine Wünsche als Chef an die Mitarbeiter. Und an Schülern mangelt es nicht. Rund 100 Schüler kommen wöchentlich momentan in die Räume. Es könnten mehr sein, denn der Bedarf ist hoch. Doch der Schule fehlen Musiker, die lehren können.

Unterrichtet wird derzeit Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Klavier, dazu bietet die Schule auch ein umfassendes und professionelles Bandcoaching an. Elf begeisternde Lehrerinnen und Lehrer stehen bereit, viele mit musikpädagogischen Wurzeln. Musik ist so viel mehr, als Noten zu lernen. „Auch das soll gewährleistet sein, wenn es gewünscht ist“, verspricht Paul, „aber der Unterricht folgt keinen starren Regeln, sondern wird auf den Schüler oder die Schülerin abgestimmt.“

Die Corona Pandemie hat viele Musiker und andere Künstler gezwungen, sich andere Wirkungsstätten zu suchen. Viele sind in anderen Jobs geblieben oder haben die Region gleich ganz verlassen. Schließen kam für Paul nicht in Frage und auch die staatlichen Corona Hilfen hat er nicht beantragt, damit mehr für Menschen da ist, die keine andere Möglichkeit haben. Und die Ausdauer hat sich gelohnt. Das Haus lebt mit vielen kleinen und großen Musikern, die ihre Musikschule lieben. Sie lernen nicht nur ein Instrument, sondern finden jederzeit ein Ohr und erleben, so angenommen zu werden, wie sie sind. Manchmal eben auch ohne eine Note zu spielen. Genauso vielfältig, wie der Schüler oder die Schülerin es braucht.

Paul Ludwig bisheriges Leben hat immer mit Musik zu tun. Als Kind spielte er in verschiedenen Bands. Mit 15 gründete er zusammen mit Gregor Meyle die Gruppe Crack Fabian. 2000 zog es ihn nach Heidelberg, wo er von 2004 bis 2008 Musiktherapie studierte. Neben seiner Arbeit ist der 43-Jährige auch auf der Bühne zu sehen, unter anderem mit seinen Bands The Trip Tapes und Mesq.

Aus seiner Musikschule ist die „Blue Note Band“ entstanden, die regelmäßig auf den Frühlingsfesten des Familienzentrums spielen. Neben der Musikschule arbeitet der Musiker als Musiktherapeut am PZN und in der Jugendhilfe. Diese Festanstellungen sichern sein Einkommen und den Fortbestand der Musikschule, wie er im Gespräch erzählt. Nun könnte es auch endlich ein bisschen ruhiger werden, findet er. Dazu wünscht er sich noch begeisterungsfähige Lehrerinnen und Lehrer, damit das Haus so gefüllt ist, wie es jetzt Platz hat. Sein 10-jähriges Jubiläum will er aber dann feiern. 

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