Weitersehen am Rhein und am Neckar: App öffnet Blick in die Vergangenheit
(rnk – 24.5.24) Einmal dem Homo Heidelbergensis begegnen, der Säbelzahnkatze ins Unterholz folgen, ins Innere eines Wasserkraftwerks blicken oder sehen, wo der Neckar früher geflossen ist: Das alles ist möglich mit „Weitersehen“, einer App, die zu
Entdeckungstouren in die Vergangenheit und das Verborgene des Rhein-Neckar-Kreises einlädt.
„Jeder kennt die großen Ausflugsziele im Kreis, aber die verborgenen, nicht sofort sichtbaren Geschichten faszinieren uns mindestens ebenso sehr. Die haben wir für alle erlebbar gemacht“, erklärt Beate Otto, Tourismusbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises. „Mit der App können wir Dinge zeigen, die von unseren Bürgern und auch Gästen bisher unbemerkt geblieben oder längst verschwunden
sind.“
Im letzten Jahr wurde die kostenlose App im Testbetrieb gestartet, über Herbst und Winter dann letzte Fehler bereinigt. Jetzt ist die App fertig – fürs Erste: „Es ist ein dynamisches Projekt, das sich auch noch weiterentwickelt“, sagt Annina Lucke, die das Projekt bei der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises verantwortet.
„Ur-Neckar“ und „Ur-Rhein“ heißen die ersten beiden „Weitersehen“-Touren, die mit dem Rad abgefahren werden. Auf beiden Touren können die Teilnehmenden erleben, wie Augmented Reality Verborgenes oder „Verlorenes“ wieder sichtbar macht und in die reale Welt zusätzliche Inhalte eingeblendet werden: die Figur eines römischen Legionärs etwa oder eine fiktive Forscherin, die den Nutzerinnen und Nutzern der App immer wieder kleine Aufgaben stellt oder sie dazu auffordert, Fotos und Video mit den Augmented Reality-Aufnahmen zu schießen.
Während „Ur-Rhein“ eher eine gemütliche Tour für Familien darstellt, ist „UrNeckar“, anspruchsvoller und erfordert ein wenig mehr sportlichen Einsatz: 580 Höhenmeter sind hier zu überwinden. „Belohnt wird man dafür mit tollen Aussichten“, verspricht Annina Lucke. „Zwischen Wäldern und Feldern, Ebenen und Höhen bietet die Tour eine abwechslungsreiche Landschaft – und viele neue Infos.“
Die Rundtour startet in Neckargemünd auf dem Parkplatz am Neckarufer. Hier befindet sich auch direkt die erste Augmented Reality Station, an der Teilnehmende Einiges über die Geschichte der Neckarschifffahrt erfahren können. Insgesamt warten auf der 37 Kilometer langen Strecke acht Stationen, unter anderem an einer römischen Villa Rustica und der Fundstelle des Homo heidelber-
gensis. In Meckesheim an der Elsenz bekommt man dank Augmented Reality Einblicke in die Energiegewinnung am Fluss und erfährt, wie die Kraft des Wassers früher genutzt wurde. In Bammental gibt es Interessantes über die Geschichte der Bammentaler Tapentenfabrik zu erleben.
Die familienfreundliche „Ur-Rhein“-Tour führt auf überwiegend breiten und flachen Radwegen 53 Kilometer lang durch die Rheinebene. Die abwechslungsreiche Strecke zwischen Dörfern und Städten der Kurpfalz führt entlang der kleinen Zuflüsse wie Kraichbach und Leimbach zum Rhein und durch Grabengebiete.
Mitten durch die Landschaft, die Sonderkulturen zum Blühen bringt und brachte: Startpunkt ist die „Spargelfrau“ in Schwetzingen; hier erfährt man mehr über den Anbau der Königin der Gemüse. Es folgen der Tabakanbau in Hockenheim, Hopfen in Sandhausen und schließlich das besondere Biotop der Oftersheimer Sanddünen. Außerdem können die Teilnehmenden dank der App unter anderem ins Innere eines Wasserkraftwerks oder in das mikroskopisch kleine Leben im Totholzgarten blicken.
Beide Touren sind für Radfahrer gedacht, die auf eigene Faust unterwegs sind. Deshalb werden sie auch durchgehend mit den Routenplaketten der Weitersehen-Touren ausgewiesen. Wer lieber in der Gruppe unterwegs ist, kann das Angebot der RadGuides nutzen:
Am 2. Juni ab 11:00 Uhr leitet Beate Otto als RadGuide die „Ur-Neckar“- Tour ab Neckargemünd; Anmeldung unter [email protected]
Am 12. August ab 10:00 Uhr leitet RadGuide Gabi Tagscherer die Tour „UrRhein“ ab Hockenheim; Anmeldung unter [email protected]
Smartes und nachhaltiges Pilotprojekt
Für die Metropolregion Rhein-Neckar, die das Vorhaben unterstützt, ist „Weitersehen“ ein wichtiger Baustein des „Smart Region“-Modellvorhabens. Unter dem Motto „Das WIR wirkt. Smarte und nachhaltige Metropolregion Rhein-Neckar“ soll die Metropolregion Rhein-Neckar nach der Corona-Krise fit für die Zukunft gemacht werden. Dabei steht der Tourismus im Fokus und ein wichtiges Hilfsmittel ist die Digitalisierung. Diese spielt für die Weiterentwicklung von touristischen Produkten eine immer bedeutendere Rolle.
Durch „Weitersehen“, eines von acht Unterprojekten, soll nicht nur ein touristisches Zusatzangebot zu den Leuchttürmen geschaffen, sondern zusätzlich auch die Wahrnehmung für Natur und Umwelt geschärft werden. Zudem soll das Projekt die Menschen auch motivieren, öfter mal aufs Rad umzusteigen und sich sanfter durch die Landschaft zu bewegen – auf eine spielerische Art und Wei
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