Freiwillige Feuerwehren im Kreis: Fast 4400 Angehörige sorgen für die Sicherheit der Menschen
(rnk – 22.6.24) Dass man Statistiken nicht blind vertrauen sollte, ist eine Binsenweisheit. Und so lohnt auch ein genauer Blick auf die Jahresstatistik 2023 der Feuerwehren im Rhein-Neckar-Kreis. Denn auf den ersten Blick könnte man meinen, das abgelaufene Jahr sei von den nackten Zahlen im Vergleich zum Vorjahr eher ruhiger verlaufen. Dennoch mussten die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis zu 1.060 Bränden oder Explosionsereignisse (2022: 1.323), darunter 46 Großbrände (2022: 90) und insgesamt 3.730 technische Hilfeleistungen (2022: 4.533), im Jahr 2023 ausrücken.
Udo Dentz hat als Leiter des Amts für Feuerwehr und Katastrophenschutz im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis einen sehr guten Überblick über die Entwicklung des Einsatzgeschehens. So sind ihm zufolge die Zahlen bei den technischen Hilfeleistungen stets schwankend, was oft mit dem Wetter zusammenhängt. Unwetter und Starkregenereignisse ziehen zum Beispiel automatisch eine höhere Zahl an Feuerwehr-Einsätzen nach sich. Und davon gab es eben im vergangenen Jahr weniger als noch in 2022. Die Statistik verzeichnet für 2023 insgesamt 419 Einsätze im Zusammenhang mit Hochwasser/Unwetter (2022: 1.116). Trotz der insgesamt geringeren Zahl an Einsätzen standen 2023 übrigens mehr gerettete Personen (1.128) als im Vorjahr (1.084) zu Buche.
Relativ stabil blieb die Zahl der aktiven Mitglieder bei den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis. Die Jahresstatistik 2023 weist 4378 aktive Mitglieder aus, was im Vergleich zum Vorjahr nur einen leichten Rückgang (minus 31) bedeutet. Erfreulich ist dagegen weiterhin die Entwicklung bei den weiblichen Feuerwehrangehörigen: Hier ist eine erneute Steigerung um 32 Frauen auf aktuell 545 zu verzeichnen. Bei den Jugendfeuerwehren hält der positive Trend ebenfalls an: Hier vermeldet das Amt für Feuerwehr und Katastrophenschutz 2179 Angehörige, Ende des Jahres 2022 waren es 1.946 gewesen – eine Erhöhung um 12 Prozent. „Wir beobachten nicht nur erfreut einen Mitgliederzuwachs beim Nachwuchs, sondern auch vermehrt Seiteneinsteiger, die mit Anfang oder Mitte 30 das Ehrenamt bei der Feuerwehr für sich entdecken und darin Sinn sehen, anderen Menschen in Not zu helfen“, sagt Kreisbrandmeister Dentz.
Zurück zur Jahresstatistik: Neben den Einsätzen, die durch Brände und Explosionen ausgelöst wurden, rückten die Wehren auch zu 131 Tierrettungen (2022: 104) aus. 1.039 Menschen konnten bei den technischen Hilfeleistungseinsätzen gerettet werden (2022: 918), 89 Menschen bei Bränden (2021: 166). Allerdings gab es dabei leider auch vier Tote zu beklagen. Die Anzahl der Fehlalarmierungen blieb in 2023 mit 1.204 fast gleich (Vorjahr: 1.209), wobei davon ein Großteil (683) auf das Konto von Brandmeldeanlagen gehen. Die Zahl der böswilligen Alarmierungen stieg von 21 auf 49 an. Neben den insgesamt 96 freiwilligen Feuerwehrabteilungen sorgen im Rhein-Neckar-Kreis übrigens auch acht Werkfeuerwehren für die Sicherheit der Bevölkerung sowie der Unternehmen. 280 haupt- und nebenberufliche Feuerwehrleute (2022: 276) waren im letzten Jahr unter anderem bei 87 (62) Bränden und Explosionen sowie 344 (257) technischen Hilfeleistungen im Einsatz.
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