ADAC Heidelberg Historic: Zwei Tagesetappen führten durch Kurpfalz und Kraichgau
(adac – 16.7.24) Mit der Zieleinfahrt im Hof des Technik Museum Sinsheim endete am Samstagabend die 28. ADAC Heidelberg Historic nach zwei Tagesetappen mit insgesamt 540 Kilometern. Bei bestem Wetter bejubelten hunderte Zuschauerinnen und Zuschauer die Ankunft der Oldtimer. Die rund 180 historischen Fahrzeuge, das Älteste ein Lancia Lambda von 1925, wurden in diesem Jahr von 14 weitaus jüngeren, ehemaligen Rallyefahrzeugen aus den 80er Jahren begleitet, angeführt von keinem geringeren als von Rallye-Legende Walter Röhrl in seinem Audi Sport quattro.
Kuno Hug, der „Vater“ der Heidelberg Historic, lotste Röhrl als Beifahrer durch die Region. Als ehemaliger Rallyefahrer hatte er in den 80er Jahren die „Rallye Schloß Heidelberg“ ins Leben gerufen, bei der Walter Röhrl und Christian Geistdörfer vor genau 40 Jahren überraschend von Audi als Werksteam an den Start gingen, um den neuen, allradgetriebenen, „kurzen“ Sport quattro zu testen. Anlässlich dieses Jubiläums lud Hug die Rallye-Legende zu einer Jubiläumstour im Rahmen der ADAC Heidelberg Historic ein, zu der dieser gerne zusagte. Er freue sich, wieder am Steuer des Fahrzeuges zu sitzen, mit dem er damals die Rallye Schloß Heidelberg gewann, ließ Röhrl die Zuschauer und die zahlreichen Journalisten am Vortag der Rallye bei der technischen Abnahme wissen. Heute steht das Rallyefahrzeug, mit dem er 1985 den zweiten Platz auf der Rallye Monte Carlo erzielte, bei Audi Tradition im Museum.
Rallye-Legende nahm sich viel Zeit für Autogramme
Drei Tage lang war die Region im Rallye-Fieber – das wurde an jeder Station deutlich, an der Röhrl für das Abstempeln der Bordkarte oder für ein kurze Pause stoppte. Mit großer Gelassenheit signierte er Modellautos, Programmhefte, Autogrammkarten und sogar Tankdeckel, täglich gab der zweifache Rallye-Weltmeister rund tausend Autogramme im Rahmen der Veranstaltung. Die spektakulären ehemaligen Rallye-Fahrzeuge, die das Team Röhrl/Hug auf einer verkürzten Strecke während der ADAC Heidelberg Historic begleiteten, wurden ebenfalls an vielen Stellen ungeduldig erwartet. „Wir warten auf die bunten schnellen Autos“, war da am Straßenrand zu hören. Ein satter Sound kündigte die Rallyefahrzeuge an, die Fans waren begeistert. Denn die in Privatbesitz befindlichen Wagen werden von der Interessengemeinschaft „Slowly Sideways“ nur bei wenigen, besonderen Gelegenheiten in der Öffentlichkeit präsentiert, um die Geschichte des Rallyesports lebendig zu halten. „Wir haben uns pudelwohl gefühlt, denn die Organisation war wirklich vorbildhaft und die Orte für Wertungsprüfungen und Stopps waren toll gewählt!“ bedankte sich Ralf Antweiler, Koordinator der Slowly Sideways Gruppe, bei den Organisatoren der ADAC Heidelberg Historic.
Streckenführung und Organisation kam gut an
Das bekräftigten auch die Fahrerinnen und Fahrer des regulären Oldtimerfeldes am Abend der Siegerehrung. Dr. Roland Wittmann und seine Frau Vera haben in ihrem Alfa Romeo Giulietta Sprint von 1959 mit der Startnummer 100 den Gesamtsieg errungen. Sie waren das zweite Mal dabei und hatten bei ihrer ersten Teilnahme im Jahr 2022 ebenfalls die Siegertrophäe mit nach Hause genommen. „Besonders gefallen hat uns die Bergstrecke nach Haag und natürlich die Wertungsprüfungen in den Weinbergen“, erklärt Vera Wittmann. Fast 80 Prozent der Teilnehmer waren schon mehrfach bei der ADAC Heidelberg Historic am Start. So auch Reiner Mörch, der mit seinem Sohn Ralf im Alfa Romeo 2600 Sprint Coupe von 1963 mit dabei war und in den letzten 40 Jahren an zahlreichen Oldtimer-Rallyes teilgenommen hat. „Dieser immense Aufwand, den der ADAC Nordbaden mit den vielen Helfern im Hintergrund betreibt, ist noch von keiner Rallye, die wir bis jetzt auch international gefahren haben, übertroffen worden“, unterstrich Mörch. Diesen besonderen Ruf, das besondere Flair, das die Heidelberg Historic ausstrahle, hebe die Rallye von vielen nationalen und internationalen Veranstaltungen ab, deswegen freue er sich jedes Jahr auf die Teilnahme. Man kennt ihn mit der Startnummer eins im Alfa Romeo 6c Mille Miglia von 1938 – doch sein Fahrzeug konnte wegen einem fehlenden Ersatzteil dieses Jahr nicht starten, weswegen er mit dem „jüngeren“ Alfa weiter hinten im Feld gestartet war. Rund 540 Kilometer durch Kurpfalz, Kraichgau und Madonnenland hielt das Bordbuch für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereit, die bei 18 Wertungsprüfungen zeigen mussten, dass sie die vorgegebenen Strecken auf die Sekunde genau absolvieren konnten.
Kuno-Hug-Medaille zu Ehren des Gründers der Heidelberg Historic
Eine große Ehre wurde am Samstagabend schließlich zwei „Machern“ der ADAC Heidelberg Historic zuteil – unter großem Applaus der fast 400 Gäste. Der stellvertretende Vorsitzende des ADAC Nordbaden e.V., Dr. Heino Albering, überraschte die Gäste mit einer neuen Auszeichnung, die unter dem Namen Kuno-Hug-Medaille künftig an Personen überreicht werden soll, die sich in besonderem Maße in der Organisation und Durchführung der Rallye verdient gemacht haben. Man wolle damit das Vermächtnis von Kuno Hug in Ehren halten, denn er habe über Jahrzehnte sein Veranstaltungskonzept immer weiter verfeinert und man freue sich sehr, dass er nach wie vor als Mitorganisator im Team ist. Die erste Kuno-Hug-Medaille wurde am Samstagabend an Michael Steiner verliehen, der in den letzten Jahren als Fahrtleiter die Strecken und das Bordbuch in Perfektion ausgearbeitet hat.
Die Ergebnislisten der 28. ADAC Heidelberg Historic mit den Siegern aus allen Klassen sind unter www.heidelberg-historic.de veröffentlicht.
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