Bammental.News

Ein Blick nach Demitz-Thumitz
Partnerstadt seit 1990

(ckr – 23.9.24)  30 Delegierte aus Bammental waren kürzlich mit den Freunden der französischen Partnergemeinde Vertus nach Demitz-Thumitz gereist. Die sächsische Partnergemeinde beging in diesen Tagen ihre 650-Jahr Feier. Daher ist es an der Zeit, sich das Granitdorf und auch die Partnerschaft einmal genauer anzuschauen. 

Die Städtepartnerschaft zwischen Bammental und Demitz-Thumitz wurde 1990, kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands, gegründet. Sie ist eine der ersten Partnerschaften zwischen einer Gemeinde in Baden-Württemberg und einer Gemeinde im ehemaligen DDR-Gebiet. Die Partnerschaft basiert auf den gemeinsamen Interessen beider Gemeinden im Bereich der Kultur, der Wirtschaft und des sozialen Zusammenlebens. Ziel ist es, den Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern beider Städte zu fördern und die Beziehungen zu vertiefen.

Die Städtepartnerschaft hat sich zu einer lebendigen Verbindung zwischen Bammental und Demitz-Thumitz entwickelt. Sie trägt dazu bei, das Verständnis und die Toleranz zwischen den Menschen beider Regionen zu fördern. Besonders eng ist auch die Freundschaft zwischen den beiden freiwilligen Feuerwehren.

Foto: R.Karsch – Demitz-Thumitz

Bereits in der Bronzezeit siedelten sich Menschen in der Region um Demitz-Thumitz an. Mit der Gründung von Rittergütern im 16. Jahrhundert und der späteren Zugehörigkeit zum Kloster St. Marienstern wandelte sich die Struktur der ehemaligen slawischen Siedlungen. Die im 19. Jahrhundert gebaute Eisenbahn brachte einen entscheidenden Wandel: Der reichlich vorhandene Granit brachte den wirtschaftlichen Aufschwung der Region. In der Lausitz erstreckt Granit sich auf eine Fläche von 4600 km2. Die Region um Demitz-Thumitz  entwickelte sich schnell zu einem sehr bedeutenden und größten Abbaugebiet in Sachsen.

Die stetig steigende Nachfrage nach Graniterzeugnissen führte zur Erschließung vieler Brüche und zu Arbeitskräften, die sich in den Dörfern rund um den Klosterberg ansiedelten. Zwischen 1850 und 1950 stieg die Einwohnerzahl von Demitz-Thumitz auf fast das Doppelte. Das Eisenbahnviadukt als markantes Zeugnis der langjährigen Tradition des Granitabbaus findet sich sowohl im Gemeindewappen als auch im neuen Logo „Demitz-Thumitz. Das Granitdorf“ wieder. 

Im Jahre 1898 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Demitz und Thumitz zur Gemeinde Demitz-Thumitz zusammen.

Die Einführung von pneumatischen Werkzeugen in den 1920er Jahren war ein wichtiger Schritt in der Mechanisierung der Granitverarbeitung. Durch ein ausgeklügeltes Rohrnetz konnte man Bohrhämmer, Meißel und andere Werkzeuge mit mehr Kraft und Präzision betreiben. Das half nicht nur, den Rohstoff zu gewinnen. Es ermöglichte auch, die Steine besser zu bearbeiten. Die Steinmetze konnten nun komplexere Formen und Oberflächen gestalten, was die Verwendungsmöglichkeiten des Granits verbessert hat.

Foto: Holger Karl

Die Wurzeln der Sächsischen Steinmetzschule, die in Demitz-Thumitz beheimatet ist, reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück. Angefangen als einfache Sonntagsschule zur Weiterbildung der Steinmetzlehrlinge entwickelte sie sich zu einer renommierten Fachschule. Die zunehmende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Granitindustrie führte zu einer professionellen Ausbildung. Im Jahr 1908 wurde ein eigenes Schulgebäude gebaut. Das war ein wichtiger Schritt. Die Schule bot nicht nur theoretischen Unterricht, sondern auch praktische Ausbildung in den örtlichen Steinbrüchen. Die Schule hat sich über die Jahre hinweg an die sich verändernden Anforderungen der Branche angepasst und entwickelte sich zu einem Zentrum der Steinmetzlehre in Ostdeutschland. Sie bildet seit vielen Jahren Gesellen und Meister aus, die ihr Wissen und Können in ganz Deutschland und darüber hinaus einbringen.

Die beiden Bürgermeister Jens Glowienka und Holger Karl lesen die Bammentaler Kerwerede

Demitz-Thumitz im Landkreis Bautzen hat nun rund 2700 Einwohner. Nach 12 Jahren Dienstzeit der Bürgermeisterin Gisela Pallas hat 2020 Jens Glowienka den Posten übernommen. Zur Bammentaler Kerwe im August 2024 hat Jens Glowienka letztmals Bammental besucht und viele Eindrücke dieses traditionellen Festes sammeln können. Demitz-Thumitz selbst hat eine langjährige Karnevals Tradition in einer sächsischen Ausprägung, die durch den Karnevalsklub Demitz-Thumitz (KCD) seit 1956 mit Leben gefüllt wird. 

Weitere Vereine im Ort sind der SV Demitz-Thumitz (Fußball, Badminton, Volleyball, Kegeln, Tischtennis), der TanzSportVerein Demitz e. V., OPELCLUB 92 Demitz-Thumitz e. V. und der Fussballverein SV Pohla-Stacha.

Den Imagefilm der Stadt finden Sie <hier>. Den Beitrag über das Partnerschaftstreffen können Sie <hier> noch einmal nachlesen.

 

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