Englische Theater AG des Gymnasiums zeigte „Alice im Wunderland“ Adaption
(ckr – 1.7.24) 14 aufgeregte junge Mädchen konnten am Freitag kaum erwarten, dass alle Familien einen Platz im Foyer des Bammentaler Gymnasiums eingenommen hatten.
Nach einem 3/4 Jahr Proben war endlich der große Tag gekommen und die Aufregung der Mädels war nicht nur zu spüren, sondern eindeutig auch zu sehen und hören. Es kicherte und klapperte hinter dem Bühnenbild und machmal lugte auch ein Gesicht hervor.
Um 19 Uhr war es dann endlich so weit und Frau Zorn ließ das erste Mal die Bühne erleuchten. In der Adaption von „Alice im Wunderland“ dreht sich alles um Alice, die genervt und ermüdet von der Schule ist und zwei sprechenden Hasen ins Wunderland folgt. Ihr erscheint alles absurd und verrückt.
Und wie es sich für eine Englische Theater AG gehört, wurde die gesamte Aufführung in englischer Sprache aufgeführt. Für die Zuschauer gab es ein ausführliches Handout in Form eines Programmheftes zur Hilfe und Orientierung durch das wunderliche Wunderland.
Aufgrund der Größe der Rolle von Alice, spielen gleich zwei Schülerinnen aus der Unterstufen die Hauptrolle. Liliana Steinmann und Maya Franke Pacheco verkörpern die verwirrte und mitunter verzweifelte Alice. Den im Orginal wegweisenden weißen Hasen gibt es in der Interpretation gleich im Doppelpack (Laura Aśoth und Luisa Tüting Gonzales).
Im Wunderland trifft die irritierte Alice zunächst auf die schwer zu öffnene Tür, gespielt von Karolin Leising, die ihr unbrauchbare Ratschläge gibt, wie sie wachsen oder auch wieder schrumpfen kann, nämlich mit Hilfe von einem wundersamen Getränk und Kuchen.
Mit der vorbeischwimmenden Maus (Lina Greiner) gibt es nur Missverständnisse und lustige Wortspiele, die mit Eintreffen von Ente Duck (Emma Kruse) und dem Vogel Dodo (Emilia Barf), der eigentlich ausgestorben ist, nur noch absurder werden.
Die Raupe Caterpillar (Frieda Berg) vermag Alice auch nicht zu helfen, die immer noch nicht weiß, wo und wie groß sie nun eigentlich ist. Die philosophisch angehauchte Grinsekatze Cheshire (Mila Doric) versucht Alice zu beruhigen, dass im Wunderland nun mal alle verrückt seien.
Auf der Teegesellschaft des verrückten Hutmachers (Susie Federolf Ferreira) und dem Märzhasen (Emma Reineke) wird Alice unfreundlich behandelt und sie zieht angesichts der Absurditäten, die die Beiden von sich geben, lieber schnell weiter.
Die aufmerksamkeitsheischenden und streitlustigen Zwillinge Dum (Emma Kruse) und Dee (Susie Federolf Ferreira) führen Alice allerlei komisch anmutende Kunststücke vor, wobei sie sich zwischendurch immer wieder in die Haare bekommen. Gemeinsam führen sie am Ende einer Reihe merkwürdiger Darbietungen den Ententanz vor.
Doch dann taucht die furchteinflössende Herzkönigin (Lilli Bucksch) auf, mit der Alice eine Runde Croquet spielen soll – mit Flamingo und Igel als Schläger. Auch erscheint es Alice als seltsam, dass die Herzkönigin ihre Untertanen und einige Zuschauer fortwährend köpfen lassen will.
Bei der anschließenden Gerichtsverhandlung soll der des Tortenraubes angeklagte Herzbube (Lina Greiner) seine Strafe antreten, bevor er sein Urteil erfährt. Auch sollen die vom Herzkönig (Karolin Leising) und der Herzkönigin geladenen Zeugen vom „Card-Soldier“ (Emilia Barf) abgeführt und vom Henker (Emily Dahmen) enthauptet werden. Nachdem noch weitere Todesurteile ausgesprochen wurden, wird Alice endlich bewußt, dass sie aus diesem Wunderland, dieser Alptraumwelt, wieder entkommen kann.
Die Autoren des begleitenden Programmheftes fassen treffend zusammen: „Dass man „das normale Leben“ und „das Andere, Verrückte“ nie ganz voneinander trennen kann, wird am Ende der Schwester von Alice, gespielt von Emily Dahmen, klar. Ob man dieser Einsicht dann mit Humor, Verwunderung oder Verzweiflung begegnet, möge jeder selbst entscheiden. Die Schwester jedenfalls würde das Wunderland gerne auch einmal in ihren Träumen besuchen.“
Wie viel Spass es den Protagonisten gemacht hat und wie viel Anspannung am Ende des Stückes abfiel, spürten die Zuschauer spätestens beim finalen Ententanz aller Mitwirkenden.
Den anwesenden Eltern und Freunden wurde eine tolle Inszenierung geboten mit geistreichen und lustigen Dialogen und einfallsreichen Kostümen. Die jungen Mädchen glänzten in jeder Rolle und meisterten auch die doppelten Texte bei Besetzung mit zwei verschiedenen Rollen herausragend. Auf einen Eintritt wurde verzichtet, aber zugunsten eines Eises oder Pizza, je nach Summe, um Spenden gebeten. Wer am Ende noch versucht hat, etwas in die Spendenbox zu drücken wird sich sicher sein, dass es für Pizza UND Eis reichen wird.
Den verantwortlichen Lehrerinnen Frau Zorn und Frau Gohl wurden im Namen der Schule Blumen zum Dank überreicht. Wer leider verpaßt hat, sich dieses fabelhafte Stück anzusehen, muss jetzt stark sein, denn es ist keine Wiederholung geplant.
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