Die Grippewelle rollt – aber für eine Impfung ist es noch nicht zu spät
(rnk – 8.2.25) Egal ob im eigenen Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz oder in den Medien – es ist nicht zu übersehen: Die Anzahl der Erkältungskrankheiten hat deutlich zugenommen. Diese Einschätzung bestätigt das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, welches auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist. „Wir haben im Jahr 2025 bislang 834 Influenza-Erkrankungen gemeldet bekommen, davon fast 500 in den letzten zwei Wochen“, sagt Dr. Andreas Welker, der das Gesundheitsamt leitet.
Und Influenza ist nicht die einzige Erkrankung, die zum hohen Aufkommen an Erkältungskrankheiten beiträgt. In Baden-Württemberg wird neben Influenza aktuell hauptsächlich SARS-CoV-2 bei Erkrankten nachgewiesen, im Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Heidelberg sind die Zahlen aber vergleichsweise gering. „Die Zahl der gemeldeten Nachweise bleibt relativ stabil bei um die 25 pro Woche“, gibt Dr. Welker an. „Allerdings bildet das nur bedingt das tatsächliche Krankheitsgeschehen ab, denn nur die Personen, die eine entsprechende Testung erhalten, werden automatisch gemeldet. Wir können davon ausgehen, dass deutlich mehr Menschen erkrankt sind als uns gemeldet werden.“
Eine weitere Erkrankung, die das Gesundheitsamt besonders im Auge behält, ist die Anzahl der Erkrankungen am Respiratory-Syncytial-Virus, kurz RSV. Diese Viruserkrankung kann vor allem bei sehr kleinen Kindern schwere Atemwegserkrankungen hervorrufen, so dass hier vor allem in der Altersgruppe der unter 10-Jährigen eine Testung durchgeführt wird. „Auch hier sehen wir in den letzten zwei Wochen einen Anstieg der gemeldeten Fallzahlen, mit bis zu 40 Neumeldungen pro Woche“, führt der Mediziner weiter aus. Diese Anstiege entsprechen dem erwartbaren saisonalen Verlauf. Der Vergleich mit den vergangenen Jahren zeigt, dass gerade Influenza meistens im Januar seinen deutlichsten Anstieg hat – die Grippewelle rollt also in der Regel am Jahresanfang richtig los.
Wie hoch die Zahlen noch steigen werden, darüber kann Dr. Welker noch keine Aussage machen: „Von hier aus ist alles noch offen. Es kann sein, dass wir noch einen moderaten Anstieg sehen und die Welle dann wieder abflacht, es ist aber auch möglich, dass wir einen sehr starken Anstieg sehen, der durch die vielen Erkrankten eine überproportional hohe Belastung des Gesundheitswesens hervorruft.“
Impfschutz baut sich innerhalb von 14 Tagen auf
Das haben wir aber in einem gewissen Maß auch selbst in der Hand. Neben den bekannten Vorsichtsmaßnahmen wie Abstand halten, Kontakte vermeiden bei Krankheitsgefühl und regelmäßigem Händewaschen gibt es gerade für Influenza ja auch noch die Impfung. „Wenn Sie sich bislang noch nicht haben impfen lassen, ist immer noch Zeit. Der Impfschutz baut sich innerhalb von 14 Tagen auf, da sind wir auf jeden Fall noch in der Welle drin. Am besten setzen Sie sich direkt mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt wegen eines Termins in Verbindung“, rät Dr. Welker.
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