Earth Night – eine Nacht gegen Lichtverschmutzung

(pm – 5.9.24) Am 6. September 2024 ist es soweit: die nächste Earth Night findet statt.

Ab Einbruch der Dunkelheit (spätestens ab 22 Uhr) werden Menschen Außenlicht für eine ganze Nacht lang reduzieren bzw. abschalten und so ein Zeichen gegen die zunehmende Lichtverschmutzung und Lichtverschwendung auf der Welt setzen. Denn wir Menschen erhellen mit immer noch mehr und immer noch hellerem Licht die Nächte auf unserem Planeten und das schadet in vielerlei Hinsicht Umwelt, Mensch und Natur – letztlich dem gesamten Ökosystem.

Mit der Teilnahme an der Earth Night soll aber auch zum Ausdruck gebracht werden, dass man sich fortan um einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Ressource Außenlicht bemüht und so die Lichtverschmutzung merklich reduziert wird.

Was ist die Earth Night?

Die Earth Night ist ein Ereignis, bei dem Menschen versuchen, eine Nacht im Jahr das künstliche Außenlicht so weit wie möglich zu reduzieren. Das Ziel (das aber vermutlich nie errreicht wird): Eine Nacht auf dem Planeten ohne Kunstlicht. Das wäre dann das Erleben einer Nacht, wie sie bis vor 150 Jahren jede Nacht erlebbar war. Doch dann kam das Kunstlicht …

Diese Aktion findet immer an demjenigen Freitag im September statt, der maximal nahe der Neumondnacht liegt. Ab Einbruch der Dunkelheit (bzw. spätestens ab 22 Uhr) heißt es dann: Licht aus! Für eine ganze Nacht.

Eine Nacht mit möglichst wenig Kunstlicht!

Im Unterschied zur Earth Hour (bei der jedes Jahr an einem März-Abend ab 20.30 Uhr für eine Stunde das Licht abgeschaltet/reduziert wird) geht es bei Earth Night darum, ab Einbruch der Dunkelheit für eine ganze Nacht lang das Licht abzuschalten oder zumindest deutlich zu reduzieren.

Die Earth Night will so auf das Problem der stetig zunehmenden Lichtverschmutzung durch den ungehemmten Kunstlichtkonsum von uns Menschen hinweisen. Denn das viele Licht macht unsere Nächte immer heller und schadet damit nachweislich Umwelt, Mensch und Natur.

Sinnlos leuchtendes sowie fehlgelenktes Licht ist pure Energieverschwendung und schadet dem Klima. Das ist bekannt. Kaum bekannt ist, was dieses Licht darüber hinaus noch alles anrichtet: Es lässt den Sternenhimmel verblassen und macht den Schlaf weniger erholsam. Es irritiert Pflanzen und lenkt Vögel auf ihre Zugrouten fehl. Es tötet im Sommer hundert milliardenfach Insekten, die uns und der Natur dann als Bestäuber sowie den meisten Tieren als Hauptnahrungsquelle fehlen. Ganze Ökosysteme geraten wegen des vielen Lichts zur falschen Zeit aus dem Takt.
 

Zeit also, mit der Earth Night auf das Problem von zu viel Kunstlicht in der Nacht und die dadurch stetig wachsende Himmelsaufhellungaufmerksam zu machen. Höchste Zeit, zu sensibilisieren und einen bewussteren Umgang mit der Ressource Licht in unserer Dauerlicht-Gesellschaft herbeizuführen. Erst recht, weil es noch immer so gut wie keine Gesetze zur Eindämmung der Lichtverschmutzung gibt. Die Politik tut hier bislang viel zu wenig. Dabei ist mit kaum etwas derart schnell, leicht und einfach nachhaltiger Umweltschutz zu betreiben, wie durch einen veränderten, das heißt verantwortungsvolleren Umgang mit Licht. Im Angesicht der Klimakrise ist das auch mehr als nötig.

Initiatoren

Die Earth Night wurde im Sommer 2020 ins Leben gerufen und hatte am 17. September 2020 Premiere.

Die Aktion ist ein Initiative von „Paten der Nacht“ – einer in Deutschland ansässigen, gemeinnützigen Organisation, die sich in Deutschland und Österreich für den Schutz der Nacht und die Eindämmung der Lichtverschmutzung durch Aufklärungsarbeit einsetzt. Unterstützt werden die Paten der Nacht durch mittlerweile fast 100 offizielle Unterstützer, die die Organisation für die Aktion gewinnen konnte. Ins Leben gerufen wurde die Earth Night von Diplom-Ingenieur Manuel Philipp – dem Initiator und Leiter der „Paten der Nacht“.

Die Idee

Eine Nacht auf der Welt mit möglichst wenig Kunstlicht.

Durch die Earth Night soll der Welt einmal pro Jahr eine nahezu natürlich dunkle Nacht gegönnt werden. Damit für alle Lebewesen auf diesem Planeten wenigstens einmal pro Jahr ein deutlicher Hell-/Dunkelwechsel erlebbar wird. Denn auf diesen ist das Leben seit Milliarden Jahren programmiert. Er ist sogar lebensnotwendig für die Gesunderhaltung. Mit der Earth Night soll regelmäßig daran erinnert werden, wie verschwenderisch und gedankenlos wir mit Kunstlicht umgehen und mit welch großen Schritten wir dabei sind, die Nacht zu verlieren. Die Earth Night soll wieder ein Bewusstsein dafür schaffen, wie notwendig die Natur, der Mensch und alle anderen Lebewesen eine dunkle Nacht benötigen. Sie soll erlebbar machen, dass es auch mit deutlich weniger Kunstlicht geht und die Dunkelheit der Nacht einen immensen Wert hat, den wir vor lauter Überbeleuchtung in den Schatten gestellt, ja nahezu vergessen haben.

Jeder kann bei der Earth Night mitmachen!

Jeder kann bei der Earth Night mitmachen. Und wenn man einfach nur die Vorhänge schließt. Auch das reduziert den Lichteintrag in die Nacht. Und wer draußen nicht gleich alles komplett abschalten kann/will, kann zumindest die Lichtmenge reduzieren. Einfach eine schwächere Lampe einschrauben. Oder einen Bewegungsmelder installieren, der das Dauerlicht beendet. Oder das Licht besser ausrichten durch Neigung des Strahlers in Richtung Boden (wo das Licht ja eigentlich hingehört). Hier helfen auch geschirmte Leuchten und/oder die Nutzung von LED-Reflektorlampen. Oder wenigstens die Lichtfarbe ändern. Denn gelbliches Licht (warmweiß, „amber“) sorgt für eine dunklere Nacht und zugleich weniger Insektentote als bläuliches.

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Kurz-URL: https://bammental.news/?p=178630

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