Gesundheitsamt: Früh übt sich – Kindergarten engagiert sich für gesunde Münder und strahlende Milchzähne
(rnk – 18.1.25) Frühkindliche Karies ist ein häufiges Problem. Sie beeinträchtigt nicht nur die Zahngesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden und die psychische Gesundheit von Kindern. Immer mehr Bildungseinrichtungen, die die Jüngsten betreuen, erkennen die Bedeutung einer frühzeitigen Zahngesundheitserziehung. Sie legen die Grundlagen für lebenslange Mundgesundheit. Bildungseinrichtungen spielen eine zentrale Rolle, indem sie nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch ein gesundes Lebensgefühl fördern, teilt das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises mit.
Ein leuchtendes Beispiel ist hierbei der Kindergarten St. Josef in Mühlhausen. Seit drei Jahren ist er für sein besonderes Engagement im Rahmen der Aktion „Mäusezähnchen“ zertifiziert. „Mund- und Zahngesundheitserziehung ist Teil unseres frühkindlichen Entwicklungsansatzes. Durch die Integration dieses Themas in den Alltag der Krippe fördern wir nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die soziale Interaktion und das Verständnis für den eigenen Körper“, heißt es seitens des Kindergartens.
Das tägliche gemeinsame Zähneputzen gehört für die 30 Kinder der Krippe zur Routine. Dennoch herrschte kürzlich etwas mehr Spannung als sonst. Dr. Abdul-Razak Bissar und Sibylle Wilczek vom Gesundheitsamt sowie der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit der Stadt Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis hatten ihren jährlichen Besuch angekündigt. Der Zahnarzt und die Fachfrau für Zahngesundheit wurden von den Kindern entspannt und neugierig empfangen. Einige kannten sie schon vom Vorjahr und freuten sich auf die große Plüschmaus mit Zähnen, der sie die Zähne putzen durften.
Spielerisches Kennenlernen der Zahnarztsituation
Eine aufgeweckte Zweijährige schnappte sich als Erste die riesige rote Zahnbürste und legte los. Das motivierte alle anderen, es ihr gleichzutun. In dieser entspannten Atmosphäre, mit vertrauten Erzieherinnen und Erziehern im Hintergrund, untersuchte Dr. Bissar die Kleinsten ohne große Überredungskünste. Selbst ein etwas zurückhaltender Junge öffnete schließlich mutig seinen Mund, als er sah, dass bei den anderen nichts Schlimmes passiert war. Er brauchte nur die Hand der Erzieherin als Sicherheit. Dr. Bissar erklärt: „Die gemeinschaftliche Untersuchung und das spielerische Kennenlernen der Zahnarztsituation ermöglichen Eltern und Kindern einen stressfreien Besuch in der Zahnarztpraxis. Die erfreulichen Untersuchungsergebnisse hier zeigen, dass man auf dem richtigen Weg ist.“
Nach dem Besuch der beiden Experten ist das Thema in der Kinderkrippe übrigens noch nicht erledigt. Schnullerfreie Spielzeit, zuckerfreie Getränke aus Bechern und ein zuckerfreier Vormittag sind feste Bestandteile des Alltags. Das engagierte Team wurde geschult, ein Elternabend organisiert und eine Vereinbarung zur Zertifizierung getroffen, um an der Aktion „Mäusezähnchen“ teilzunehmen.
Sibylle Wilczek, Initiatorin des Projekts, erklärt: „Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Krippe und Familie ist ein wichtiger Aspekt der Mund- und Zahngesundheitserziehung. Eltern werden aktiv einbezogen und erhalten Informationen, um die Mundhygiene ihrer Kinder zuhause zu unterstützen. Wir von der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit freuen uns über die große Resonanz der Aktion. Wir begleiten, unterstützen, schulen, stellen Materialien zur Verfügung und zertifizieren.“
Interessierte Kindertageseinrichtungen, Krippen und Tagespflegepersonen erhalten Informationen über die Aktion „Mäusezähnchen“ bei der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit für die Stadt Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis unter www.agz-rnk.de oder der Telefonnummer 06221/522-1846.
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