Kräuterspaziergang in Bammental – Spaß beim Spaziergang und anschliessendem „Festmahl“
Fotos: Christian Herrn
(rb – 2.7.24) Knapp 30 Person folgten der Einladung zum Kräuterspaziergang, unter ihnen Bürgermeister Holger Karl, Hauptamtsleiter Christian Herrn und Gemeinderätin Cordula Dörfer.
Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister und einer kurzen Vorstellung von Regina Binkele (Inhaberin des Kräuter- und Heilpflanzen-Labyrinths in Haßmersheim-Hochhausen) machte sich die Gruppe auf in Richtung Duft- und Heilkräutergarten.
Bereits auf dem Weg dorthin gab es die ersten Kräuter am Wegesrand zu finden. Zum Beispiel der Dost (Wilder Majoran) wächst an sonnigen Plätzen auf Mager- und Trockenwiesen. Zu nutzen als Hustenkraut oder einfach als feines Gewürz auf Pizza und zu Pasta, ist nun zur Blütezeit der richtige Erntezeitpunkt. Im Heilkräutergarten gab es eine kleine Geschichte zum Johanniskraut. Als beruhigender Tee oder als Ölauszug, das sogenannte Rotöl, für Einreibungen bei Rheuma wird das Echte Johanniskraut verwendet. Hier wurden die spezifischen Erkennungsmerkmale erklärt. Auch die wundheilende und krampfstillende Schafgarbe ist im Garten zu finden.
Auf dem weiteren Weg in Richtung Schwimmbad und dann über die Elsenz wachsen natürlich auch die Große Brennnessel, die männliche und weibliche Pflanzen hervorbringt. Im Gegensatz zur Kleinen Brennnessel, die zwittrig und einjährig wächst, ist sie eine Staude. Während die männlichen Blüten nur Blütenstaub enthalten, entwickeln sich die nach unten hängenden, weiblichen Blüten zu Samen. Sie schmecken leicht nussig und können frisch oder getrocknet zum Verzehr über den Salat oder das Müsli gestreut werden. Aufgrund der enthaltenen Mineralien, Vitamine und Proteine, gelten sie als heimisches ‚Superfood‘. In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter als Tee bei rheumatischen Beschwerden oder zur Unterstützung der Durchspülungs-Therapie eingesetzt.
Am feuchten Standort ist Mädesüß und Baldrian zu finden. Ersteres enthält Salicin. Der extrahierte Wirkstoff wurde zum Schmerzmittel verarbeitet und wird heute synthetisch hergestellt (Aspirin). Während sich am Duft der Baldrianblüten die Geister scheiden, wird zur schlaffördernden Wirkung die Wurzel verwendet.
Den Wegerich findet man fast überall. Der Breitwegerich eignet sich gut als ‚Fersenpflaster‘, um Blasen beim Wandern zu verhindern. Der Spitzwegerich ist nicht nur sehr gut als ‚Wiesenpflaster‘ geeignet, sondern hat durchaus kulinarische Werte. Regina Binkele zeigte beim Spaziergang, wie man die Blätter geschickt verknotet, um unterwegs daraus möglichst viel Saft zu pressen. Dieser lindert den Juckreiz bei Insektenstichen und wirkt entzündungshemmend und desinfizierend.
Nach dem Spaziergang ging es für die Besucher ans Kräutersammeln. Brennnessel, Löwenzahn, Gundermann, Giersch, Spitzwegerich und Blüten von Gänseblümchen und Taubnessel durften mit zum Verarbeiten. Dost und Rosenblüten hatte die Dozentin aus ihrem Kräutergarten mitgebracht. An einer langen Tafel vor der Elsenzhalle wurden die Kräuter erst gewaschen und anschließend fein geschnitten und gemörsert. So entstand ein schönes Buffet mit feinen Kräuterspeisen: Ein Leinöl-Quark mit Brennnessel, Gundermann und Spitzwegerich, geschmückt mit den Blüten von Gänseblümchen und Taubnesseln. Löwenzahnröllchen gefüllt mit Dinkel und Dost-Pesto, dazu den Giersch als Fingerfood. Die hübsche Rosenblütenbutter rundete das Buffet ab. Getränke und verschiedenes Baguette wurde von der Gemeinde beigesteuert.
Mit viel Freude waren die Besucher nicht nur beim kurzweiligen Spaziergang dabei, sondern hatten auch ihren Spaß am gemeinsamen Zubereiten der Speisen und natürlich am anschließenden ‚Festmahl‘.
Insgesamt eine sehr schöne Veranstaltung, die gerne wiederholt werden darf!
Kontakt: Kräuter- und Heilpflanzen-Labyrinth Regina Binkele (Phytopraktikerin)
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