Neues Naturpark‐Kamishibai: Mit dem Vogelkind den Naturpark entdecken
(npno – 13.2.25) Bebenhausen, Beuron, Bühlertal, Eberbach, Feldberg, Murrhardt, Zaberfeld – Japanisches Erzähltheater Kamishibai nun für die Naturparke in Baden‐Württemberg erstellt. Die Geschichte „Alles zum Guten“ erklärt kindgerecht das Zusammenspiel von Mensch und Natur.
Die sieben Naturparke Baden‐Württembergs haben ein einzigartiges Projekt erfolgreich umgesetzt: Das neue Naturpark‐Kamishibai, ein traditionelles japanisches Erzähltheater, ermöglicht es Kindern, die Welt der Naturparke auf eine kreative und emotionale Weise zu erleben. „Das Naturpark‐Kamishibai kommt in den 44 zertifizierten Naturpark‐Kindergärten in den sieben Naturparken in Baden‐Württemberg zum Einsatz. Die Naturpark‐Kindergärten geben den Kindern im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung Kenntnisse über ihre Regionen und gute Wurzeln, von denen aus sie ins Leben starten können“, so die Sprecherin der AG Naturparke Baden‐Württemberg, Landrätin Marion Dammann. Durch die Finanzierung der Baden‐ Württemberg Stiftung konnte ein innovatives Werkzeug entwickelt werden, das die Bedeutung der Naturparke kindgerecht und nachhaltig vermittelt.
Im Zentrum der Kamishibai‐Geschichte „Alles zum Guten“ steht ein kleines Vogelkind, das die Kinder auf eine Entdeckungsreise durch den Naturpark mitnimmt. Auf dieser Reise begegnet es verschiedenen Tieren und erlebt spannende Abenteuer. Diese Geschichte macht das oft abstrakte Konzept eines Naturparks für Kinder anschaulich und weckt positive Emotionen, die mit der Natur verbunden sind. Ziel ist es, Kindern die Bedeutung von Umwelt‐ und Naturschutz auf verständliche Weise näherzubringen und eine tiefe, emotionale Verbindung zur Natur zu schaffen. „Mit dem Kamishibai haben wir einen völlig kindorientierten Ansatz gefunden, um Kindern die Idee eines Naturparks näherzubringen“, erklärt Carmen Wassong, Projektmanagerin im Naturpark Schwäbisch‐Fränkischer Wald e. V. „Die Erzählung des Vogelkindes spricht die Kinder direkt an und fördert eine enge Bindung zur Natur, die über das bloße Wissen hinausgeht.“
Das Kamishibai macht Geschichten durch großformatige Bilder lebendig und eignet sich ideal, um Kinder nicht nur zu informieren, sondern auch zu begeistern. Es lädt die Kinder ein, Fragen zu stellen und sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen, was den perfekten Ausgangspunkt für vertiefende Gespräche bietet.
Am 6. Februar fand eine begleitende Fortbildung für die Fachkräfte der Naturpark‐Kindergärten Baden‐Württembergs statt. In einem Online‐Seminar lernten die Teilnehmenden mehr über die Geschichte „Alles zum Guten“, die Anwendung des Kamishibais und die japanische Erzähltradition. „Die Fortbildung hat mir wieder gezeigt, wie wirkungsvoll das Kamishibai als Erzählmedium ist“, berichtet Thekla Schleyer, Erzieherin eines Naturpark‐Kindergartens im Naturpark Schwäbisch‐ Fränkischer Wald. „Die Geschichte des Vogelkindes ist so lebendig erzählt, dass die Kinder sofort eine Verbindung dazu aufbauen. Ich freue mich darauf, das Kamishibai im Alltag einzusetzen und zu sehen, wie die Kinder den Naturpark noch einmal auf andere Weise kennenlernen.“
Das Projekt Naturpark‐Kindergarten fördert die Zusammenarbeit zwischen Naturpark und Kindergarten. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verfolgt die Initiative das Ziel, den Kindern frühzeitig Themen zu Natur, Kultur und Heimat näherzubringen und Naturerfahrungen in den Naturparkgebieten zu schaffen. Das Konzept des Naturpark‐ Kindergartens des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) e. V. bildet die Grundlage des Programms. Die sieben Naturparke in Baden‐Württemberg haben die Kriterien des VDNs auf ihre Ziele und Rahmenbedingungen angepasst. Die Zertifizierung als Naturpark‐Kindergarten erfolgt nach einem Jahr der Zusammenarbeit, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Das Zertifikat ist für fünf Jahre gültig und kann nach einer Evaluierung erneut verliehen werden.
Das Kamishibai‐Projekt mit dem Titel „Schützen durch Nützen“ wurde von der Baden‐ Württemberg Stiftung gefördert.
Hintergrund:
Die sieben Naturparke in Baden‐Württemberg – Neckartal‐Odenwald, Stromberg‐Heuchelberg, Schwäbisch‐Fränkischer Wald, Schwarzwald Mitte/Nord, Südschwarzwald, Obere Donau und Schönbuch – nehmen über 36 Prozent der Landesfläche ein. Als Großschutzgebiete erhalten sie die facettenreichen Kulturlandschaften im Einklang von Menschen, Tieren und Pflanzen. Sie sind Motoren für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums in Baden‐Württemberg.
431 Kommunen in 37 Stadt‐ und Landkreisen sowie zahlreiche Vereine, Verbände und Ehrenamtliche engagieren sich in den Naturparken und wirken in deren Entscheidungsgremien und Netzwerken mit. Auf diese Weise wird mit allen Interessengruppen die Zukunft der ländlichen Regionen gestaltet. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Aufgabenfelder Naturschutz und Landschaftspflege, Erholung und nachhaltiger Tourismus, Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Regionalentwicklung. Diese Aufgabenfelder wurden 2020 in der gemeinsamen Zukunftsstrategie 2030 festgehalten und in Projekten umgesetzt. Die sieben Naturparke sind seit 2005 in der AG Naturparke Baden‐Württemberg zusammengeschlossen.
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