Neujahrsempfang des Kreisverbandes Odenwald-Kraichgau, Bündnis 90/Die Grünen
(kr – 23.1.25) Der Neujahrsempfang des Kreisverbandes Odenwald – Kraichgau wurde von MdL Hermino Katzenstein unter dem Motto „Zuversicht“ eröffnet. Die Baden-Württembergischen Grünen haben auch allen Grund dazu: gab es Anfang 2024 noch 16.000 Grüne Mitglieder im Land, so seien es heute ca. 21.000.
In seiner Begrüßung lobte Katzenstein auch den neuen Wind, der seit der Wahl von Bürgermeister Jan Peter Seidel im Neckargemünder Rathaus weht: Die Zusammenarbeit sei geprägt von Gegenseitigem Respekt und dem Willen unabhängig von Parteiinteressen die besten Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger zu finden.
Auch Bürgermeister Seidel griff dies in seiner Rede auf: „Offener Dialog, dabei streitlustig und Meinungsstark“ so kenne er Neckargemünd. Seidel zählte die Zahlreichen Projekte für das neue Jahr auf: Energetische Sanierung kommunaler Gebäude und des Freibades, das zukünftig 80% der benötigten Energie selbst produziert, die Verabschiedung der kommunalen Wärmeplanung noch im Januar, den Ausbau von Photovoltaik auch in der Altstadt und die Besetzung der Stelle eines oder einer KlimaanpassungsmanagerIn.
Als Ehrengast war der langjährige Baden-Württembergische Winfried Hermann geladen. Auch er lobte den Umgang zwischen Bürgermeister Siedel und Stadtrat Katzenstein, im vergangenen Jahr noch Konkurrenten um das Bürgermeisteramts, als „Musterbeispiel gelebter Demokratie“. Auch er sei für scharfe politische Debatten, es werde jedoch allzu oft nicht um die beste Lösung gestritten, sondern nur um den politischen Prozess, wie beim Gebäudeenergiegesetz oder dem Untersuchungsausschuss zum Atomausstieg, Demokratie müsse für die Menschen im Land funktionieren und man müsse klarstellen, dass Klimaschutz nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sei. Sein Verkehrsministerium sei auf dem Richtigen Weg, das geleistete reiche jedoch noch nicht. Es müsse weiter in Erhaltung von Straßen und Brücken, aber auch in die Antriebswende hin zu E-Mobilität, den ÖPNV und den nicht motorisierten Verkehr investiert werden.
MdB Jürgen Kretz, der auch der Bundestagskandidat für den Rhein-Neckar-Kreis ist, gedachte zu Beginn seiner Rede an die am 15. Januar plötzlich verstorbene Grüne Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner und würdigte sie als Kämpferin für die Schwachen in unserer Gesellschaft. MdB Kretz betonte die großen Fortschritte, die man in der vergangenen Legislaturperiode beim Ausbau der erneuerbaren Energien gemacht habe, die inzwischen 60% des deutschen Stromes erzeugten. Diese seien lieferten außerdem den günstigsten Strom. Die günstigen Preise müssten jedoch auch bei den Menschen ankommen, dafür wolle man die Netzentgelte reformieren.
Weiter wollten die Grünen die Schuldenbremse nicht abschaffen, aber reformieren um Netze, Infrastruktur, Schulen und Kitas zu sanieren. In den vergangenen Jahren habe man durch den bestehenden Investitionsstau auch Schulden angehäuft. Man dürfe jetzt nicht zurückrudern, sondern müsse mit Zuversicht die Probleme im Land angehen und Lösungen anbieten.
Dazu passend sagte Verkehrsminister Herrmann: „Zuversicht ist kein schaler Optimismus, sondern der Grund mutig Neues zu beginnen, um die Dinge besserzumachen.“
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