Schulgarten der Elsenztalschule blüht und gedeiht – Gemüseanbau zum Anfassen
(ckr – 16.7.24) Ein wirklich bereicherndes Projekt begleitet vorwiegend Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen der Elsenztalschule. Zwischen Tartanbahn und Spielplatz ist in den letzten Jahren ein Gemüsegarten entstanden. Nach jahrelangen Bemühungen, die Gemeindeverwaltung mit ins Grün zu holen, entschied sich die Schule, das Projekt eigenständig anzugehen. Mit wirklich gutem Erfolg, wie sich jetzt auch Bürgermeister Holger Karl überzeugen konnte.
Auf ca. 1100 m² bis dahin ungenutzter Wiese mit schönem Baumbestand wurde ein ökologischen Schulgarten angelegt. Das Projekt dient der Verankerung und Verstärkung unterschiedlicher Aspekte in der Schule: Aspekte der Bildung und des Lernens (Bildung für nachhaltige Entwicklung), Aspekte der innerschulischen Strukturentwicklung und Aspekte der Einbindung in die Gesellschaft/die Gemeinde. Schülerinnen und Schüler sollen dabei praxisorientiert, naturnah und lebendig lernen, arbeiten und Verantwortung übernehmen.
Im September 2021 startete das Projekt mit der Planungsphase. Seit September 2022 ist bereits die erste Umsetzungsphase erreicht. Geplant ist eine Laufzeit von 5 Jahren. Somit soll im September 2027 die Umsetzungsphase 2 starten. Die bereits gewonnenen Kooperationspartner tragen viel dazu bei, dass dieses Projekt ein großer Gewinn für die Umgebung und besonders auch für die Schulkinder geworden ist. Zahlreiche Spenden und Kooperationen ermöglichen sicher die ersten Phasen des Projektes.
Doch auch der unermüdlichen Arbeit der projektverantwortlichen Lehrerinnen Janna Ohlmeier und Julika Hoffmann ist es zu verdanken, dass aus der ursprünglichen Idee etwas Handfestes geworden ist.
Der nach ökologischen Kriterien bewirtschaftete Schulgarten möchte als primäres Ziel das Erlangen einer direkten Naturerfahrung für die Schülerinnen und Schüler bieten und zudem Bildung für nachhaltige Entwicklung am konkreten Beispiel eines lebendigen Gartens vermitteln.
Seit April ziert ein Bauwagen aus dem Jahr 1954 den Garten. Zuvor als Süßigkeiten-Verkaufsbude genutzt, haben zahlreiche Helfer dazu beigetragen, dass dieses wunderschöne Gefährt bald allerlei Gerätschaften und Platz für Zusammenkünfte bieten kann. Bei Regen können Gruppen sogar drinnen arbeiten und sich mit der Theorie der Pflanzen und des Anbaus beschäftigen, denn alle Flächen sind durchdacht angelegt. Ein richtiges Aussenklassenzimmer, mitten im Garten.
Mangold, Palmkohl, Lauchzwiebeln, Zuckerschoten, Kartoffeln, Möhren, Radieschen und verschiedene Salate, was dort alles wunderbar wächst und gedeiht, ist von vielen Helfern erfolgreich gesät und gesetzt worden. Im Mai und Juni kamen Tomaten, Zucchini, Mais, Gurken und Sellerie hinzu. Unterstützt wird das Projekt von einem Acker-Coach der „Gemüseackerdemie“. Mit leicht verständlichen Anleitungen kann jedes Kind verstehen, mit wie viel Abstand das Gemüse gesetzt werden sollte. Jede Stelle ist sinnvoll angelegt und mit viel Liebe gezogen. Nun zeigen sich die Erfolge an den bunten Blumen und reifen Gemüsesorten.
Auch Bienen haben ein Zuhause gefunden. Zusammen mit dem Imkerpaten Thomas Stadler beherbergt das Gelände Bienenvölker und ermöglicht noch mehr Einblicke in ökologische Sachverhalte. Für die Betreuung sucht die Schule noch gerne Menschen, die sich für Bienen begeistern.
Jeden Freitag dürfen 5. Klässlerinnen und Klässler mit nach draussen und dabei helfen, was gerade zu tun ist. Und Arbeit gibt es genug, wie Janna Ohlmeier erzählt. Jeder Einsatz beginnt mit einer kurzen Besprechung, was es aktuell zu erledigen gibt. In Kleingruppen wird die Arbeit dann zugeteilt. In dieser Woche findet die Arbeit ausnahmsweise mal am Montag statt. Die begeisterten Gärtnerinnen und Gärtner dürfen Kartoffeln ernten, Unkraut jäten und den Rasen mähen.
„Es macht etwas mit den Kindern“, erzählt Janna Ohlmeier. „Irgendwann ist vielleicht auch die Möglichkeit, mit Kindern einfach raus zu gehen, wenn es für sie im Unterricht nicht mehr möglich ist, sich zu konzentrieren.“ Die geernteten Gemüsesorten werden an einem idealen Tag gemeinsam in der Küche verarbeitet.
Die gesamte Fläche beeindruckt einfach jeden, der sich den Garten genauer anschaut. Unter der Erde warten schon Zisternen auf die Solaranlage, um Wasser pumpen zu können. Später soll noch eine kleine Bühne die Möglichkeit schenken, kleine Feiern draussen abzuhalten. Die Hilfe für den Bau hat Holger Karl schon mal zugesagt. „Das Bauamt wird helfen können!“
In diesem Projekt kann noch einiges erwartet werden. Die Ideen und Vorstellungen sind grenzenlos und bereichern eine Welt, in der Kinder nicht mehr zwingend wissen, wie sich Erde eigentlich anfühlt. Auch eine Kooperation mit dem angrenzenden Gymnasium ist sehr erwünscht.
Sollten Sie noch Gartengeräte wie Schubkarren, Mistgabeln oder scharfe Heckenscheren übrig haben, der Schulgarten wäre sehr dankbar für eine Spende. Doch keine Sorge, es ist noch nie zu Verletzungen im Garten gekommen. Es wird aufeinander acht gegeben. Mit Sorgfalt und großer Hingabe arbeiten alle Kinder dort Hand in Hand unter Anleitung der Großen.
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