„Mit dem Kreisforstamt durchs Jahr“ (Teil 8): Erholung im Schriesheimer Wald

(Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis) Förster Michael Jakob (2.v.l.) mit den Schriesheimer Forstwirten Max v. Eisenhart-Rothe (1.v.l.), Andreas Weber (3.v.l.) und Mario Schmitt (4.v.l.) an der Sitzgruppe Haberstübel.

(rnk – 12.9.24) Der Wald erfüllt viele wichtige Aufgaben. Oft denken wir zunächst an seine Rolle als Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen oder an die Nutzung für Holzernte und Bewirtschaftung. Doch es gibt eine dritte, oft als selbstverständlich betrachtete Funktion: Der Wald ist ein Ort der Erholung und Freizeitgestaltung. Ob beim Spaziergang, beim Gassigehen, beim Joggen oder beim Radfahren – der Wald bietet vielfältige Möglichkeiten, sich zu entspannen, sportlich aktiv zu sein oder Hobbys wie etwa dem Fotografieren nachzugehen. Das angenehme Waldklima trägt zur Gesundheit bei und macht den Wald zum bedeutendsten Naherholungsgebiet im Rhein-Neckar-Kreis.

Wie viele andere, insbesondere öffentliche Waldeigentümer, setzt sich die Stadt Schriesheim besonders dafür ein, ihre 1.600 Hektar große Waldfläche für Besucherinnen und Besucher attraktiv zu gestalten. Seit den frühen 1990er Jahren verfolgt die Stadt das Ziel, ihren Wald möglichst einladend für die Naherholung zu entwickeln. Die meisten Waldbesuchenden halten sich entlang der geschotterten Waldwege oder Wanderpfade auf. Allein die Stadt Schriesheim hat ein 120 Kilometer langes Forstwegenetz. Diese Wege müssen regelmäßig gepflegt und freigeschnitten werden, um zu verhindern, dass der Wald sie zurückerobert.

Seit 1990 wurden auch immer mehr Bänke und Sitzgruppen im Stadtwald eingerichtet. So auch die Sitzgruppe am Haberstübel, welche vor drei Jahren errichtet wurde. Neben dem Willen des Waldbesitzers sind für solche Projekte auch engagierte Arbeitskräfte unerlässlich. Die vier motivierten Forstwirte der Stadt nutzen die Sommermonate, um die Sitzgelegenheiten zu bauen, aufzustellen und zu pflegen. „Das Holz, welches wir für die Bänke und Sitzgruppen verbauen, stammt selbstverständlich aus dem eigenen Wald. Wir haben ein kleines Sägewerk angeschafft, so können wir unser Holz flexibel und genau so zusägen, wie wir es brauchen“, erklärt der Förster Michael Jakob vom Kreisforstamt.

Das eigene Sägewerk zur Holzverarbeitung

„Vom Fällen des Baumes bis zum Bau und Aufstellen einer Sitzgruppe dauert es etwa eine Woche. Derzeit gibt es im gesamten Stadtwald 10 Sitzgruppen und etwa 25 Bänke, die zur Erholung einladen. Außerdem werden seit drei Jahren die zehn rund 50 Jahre alten Schutzhütten renoviert“, ergänzt Försterkollege Walter Pfefferle. Weitere Sitzgelegenheiten sind bereits in der Planung. Für die Erhaltung des Wegenetzes sowie die Errichtung und Pflege der Erholungseinrichtungen investiert die Stadt jährlich etwa 120.000 Euro.

Schriesheim mit seinen Förstern Michael Jakob und Walter Pfefferle zeigen, dass Forstwirtschaft weit mehr umfasst als nur das Fällen von Bäumen. Der Wald dient nicht nur der Natur als Rückzugsort, sondern auch als lebendiger Treffpunkt für Menschen. Durch die Pflege der Wege und die Bereitstellung von Bänken und Sitzgruppen wird der Wald zu einem Ort, der zur Erholung einlädt. Es ist Aufgabe der Försterinnen und Förster vor Ort, die Balance zwischen Natur und Freizeitgestaltung zu wahren. Ein rücksichtsvoller Umgang mit der Natur sollte bei jedem Waldbesuch selbstverständlich sein, damit dieser Raum der Erholung für alle Mitmenschen und in Zukunft auch den kommenden Generationen erhalten bleibt.

Angesichts der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Rhein-Neckar-Kreis – Schriesheim liegt bekanntlich in der infizierten Zone (Sperrzone II) – weist das Kreisforstamt in diesem Zusammenhang alle Waldbesuchenden darauf hin, sich an die in der Allgemeinverfügung geltenden Anordnungen zu halten – so ist derzeit unter anderem das Betreten oder Befahren von unbefestigten Waldwegen nicht erlaubt und es gilt eine Leinenpflicht für Hunde. Zudem sind Freizeitaktivitäten, die eine Störung des Schwarzwilds verursachen, untersagt.


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