Späte Igelwürfe: Eine Herausforderung für den Winterschlaf

Igelbaby bei der Fütterung mit Aufzuchtmilch

(eme – 1.11.24) Der kurze Winter und milde Herbst führte wie schon die letzten Jahre zu einer Änderung des Fortpflanzungs-Verhaltens: Viele Igel haben noch einmal Nachwuchs bekommen. Diese späten Würfe stellen die Jungtiere vor große Herausforderungen, da sie möglicherweise nicht genug Zeit haben, sich ausreichende Fettreserven für den Winterschlaf anzufressen.

Wann brauchen Jungigel Hilfe?

Grundsätzlich sollten Igel nur dann in menschliche Obhut genommen werden, wenn sie tatsächlich hilfsbedürftig sind. Ein ausgewachsener Igel sollte für einen erfolgreichen Winterschlaf idealerweise ein Gewicht von 900 bis 1000 Gramm erreichen.

Für Jungigel gelten jedoch andere Maßstäbe:
Jungigel sollten für den Winterschlaf mindestens 600 Gramm, besser noch 700 Gramm wiegen.

Größenvergleich: Wann ist ein Igel zu klein?

Um einzuschätzen, ob ein Igel Hilfe benötigt, kann ein einfacher Größenvergleich hilfreich sein:

Zu klein: Wenn ein Igel jetzt nur so groß wie eine Orange ist, ist er definitiv zu klein, um den Winter ohne Hilfe zu überstehen. Solche Igel wiegen oft weniger als 300 Gramm und benötigen dringend Unterstützung.

Grenzfall: Ein Igel in der Größe einer großen Grapefruit könnte bereits ausreichend groß sein, aber es kommt auf das genaue Gewicht an.

Ausreichend: Ein Igel, der etwa die Größe einer kleinen Melone hat, ist in der Regel groß genug, um den Winter selbstständig zu überstehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Größenvergleich nur als grobe Orientierung dient. Das tatsächliche Gewicht und der Gesundheitszustand des Igels sind entscheidend.

Wann eingreifen?

Igel, die bei drohendem Wintereinbruch weniger als 300 Gramm wiegen, sollten nicht im Freien gelassen werden. Diese Tiere kühlen schnell aus und haben Schwierigkeiten bei der Futtersuche. In solchen Fällen ist es ratsam, die Tiere aufzunehmen und aufzupäppeln.

Was tun, wenn Sie einen untergewichtigen Igel finden?

  • Gewicht überprüfen: Wiegen Sie den Igel vorsichtig.
  • Experten konsultieren: Kontaktieren Sie eine lokale Igelstation oder einen Tierarzt für professionelle Beratung.
  • Aufpäppeln: Falls nötig, päppeln Sie den Igel in einem warmen Raum auf .
  • Auswilderung vorbereiten: Sobald der Igel 600 Gramm erreicht hat, sollte er in einem Außengehege auf den Winterschlaf vorbereitet werden.

Unterstützung im Garten

Wenn Sie Jungigel in Ihrem Garten beobachten, können Sie ihnen helfen, schnell an Gewicht zuzulegen:
Stellen Sie Futterstellen mit artgerechtem Katzenfutter und Wasser auf.
Schaffen Sie natürliche Verstecke wie Laub- und Reisighaufen.
Vermeiden Sie den Einsatz von Pestiziden, um die natürliche Nahrungsgrundlage der Igel zu schützen.

Obwohl es verlockend sein kann, jeden kleinen Igel einzusammeln, ist es wichtig, nur dann einzugreifen, wenn es wirklich notwendig ist. Gesunde Igel mit ausreichendem Gewicht haben in der Natur die besten Überlebenschancen. Bei Unsicherheiten sollten Sie immer fachkundigen Rat einholen, um die bestmögliche Entscheidung für das Wohl der Tiere zu treffen. Der Größenvergleich kann dabei helfen, eine erste Einschätzung vorzunehmen, aber er ersetzt nicht die genaue Gewichtsmessung und die Beurteilung durch Experten.

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