Veranstaltung zum 250ten Geburtstag
Riesen Stimmung rund ums Reilsheimer Dörndl

Fotos: Lukas Beck

(asc – 25.9.24) Von einem kleinen Komitee über Monate geplant und der Reilsheimer Kerweborscht unter ihrem ersten Vorsitzenden Lukas Beck über Wochen intensiv vorbereitet fand aus Anlass des 250ten Geburtstags des Dörndls (=Türmchen) ein besonderes Ereignis rund um den Reilser Ortsmittelpunkt statt.

„Warum baute Kurfürst Karl-Theodor vor 250 Jahren in Reilsheim einen Wachturm mit Uhr und Schlagwerk?“ mit dieser Frage begann Albrecht Schütte seine kurze Einführung zur Geschichte rund um das Reilsheimer Dörndl, schließlich gibt es solch ein Bauwerk zwar noch in Bammental aber ansonsten selten in der Kurpfalz.

„Zum einen stand die Kirche – der Alte Turm war der damalige Kirchturm – zwischen den beiden Orten und damit weit weg von der Bebauung und zum anderen wollte der Kurfürst vermutlich seine Position verdeutlichen.“ Der Turm diente dabei zunächst als Arrestzelle, auf einer Bleistiftzeichung von 1832/1833 ist er mit Wachturm beschrieben. Die Zeichnung findet sich unter https://www2.landesarchiv-bw.de (Suche dort mit Reilsheim, Turm).

Screenshot der Zeichnung aus dem Landesarchiv

Ca. 30 Wohnstätten gab es damals in Reilsheim, wovon die wenigstens gemauert waren, so habe der Turm damals sicher Eindruck gemacht. Übrigens habe man die Elsenz damals gut sehen können, die erst viel später (1927) begradigt wurde. „Ob die Menschen 1774 geahnt haben, vor welchen radikalen Veränderungen sie standen, fragte Schütte abschließend: Beginn des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, ein Jahr vor dem Bau der ersten Wattschen Dampfmaschine, die Folter wurde 1776 abgeschafft und nur 19 Jahre später 1803 veränderte sich die Landkarte fundamental. Im Nachhinein einer der größten Umbrüche der Geschichte in so kurzer Zeit.“

Der Faßbieranstich zu Beginn des Festes misslang dann allerdings komplett. Zunächst spritzte das Bier am Hahn vorbei, bevor der komplett rausflog. Erst nach hartem Einsatz gelang es Albrecht Schütte und Lukas Beck das Freibier statt auf die Straße an die Besucher zu verteilen. Sicherlich hätte das dem Kurfürsten Carl-Theodor wiederum sehr gefallen. Schließlich hatte er beim Starkbieranstich, nachdem er ab 1777 in Bayern residieren musste (!), sich Wein bringen lassen.

Direkt im Anschluss an den Beginn des Festes wechselte Lukas Beck die Rollen, um mit dem Posaunenchor unter der Leitung von Artur Schwarz aufzuspielen.

Derweil hatte der Kuchenverkauf bereits begonnen. Die Rover-Altersklasse des Bammentaler Pfadfinderstammes Karl Leistner verkaufte gemeinsam mit Isabell Ammel und Christiane Brenner die Köstlichkeiten, welche die Landfrauen gebacken bzw. eingesammelt hatten.

Zusätzlich zu dem leckeren Angebot der Reilsheimer Kerweborscht (RKB) an Speisen und Getränken aus dem Bierwagen und vom Grill gab es bei den Handballern noch Aperol Spritz.

So waren die vielen Besucherinnen und Besucher gestärkt und bestens vorbereitet, als um halb acht Potzblitz mit dem Auftritt begann. Begeistert sang das Publikum die Hits mit, während die Band die Bühne rockte, immer wieder gestärkt von Martin Schulz. Ein besonderes Highlight sicher die Anpassung des Refrains eines absoluten Klassikers durch Alex auf „Das alles und noch viel mehr, würde ich machen, wenn ich König von Reilsheim wäre!“

Der Ausklang eines absolut gelungenen Festes fand für die Hartgesottenen dann in der Bar statt.

Natürlich wäre solch ein Ereignis ohne das Engagement vieler nicht möglich gewesen. Dafür geht der Dank an das Komitee, Potzblitz, Olli Wagner für den Sound, den Posaunenchor, die Landfrauen, die Pfadfinder, die Handballer sowie an die Aktiven der RKB, die kurzfristig eine großartige Leistung für Verpflegung und Getränke zru Verfügung gestellt haben

ASC, Zeichnung: Landesarchiv, Bilder: Beck
 

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