Viele „Kreis-Verbesserer“ in der Brühler Festhalle – Ehrungen, Anfang und Abschied
(rnk – 11.7.24) Stühlerücken im Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises: Landrat Stefan Dallinger hat bei der letzten Sitzung des Gremiums am Dienstag, 9. Juli, in der Brühler Festhalle insgesamt 36 Kreisrätinnen und Kreisräten verabschiedet, die „vieles in ihrem ehrenamtlichen politischen Mandat bewegt haben“, wie Dallinger betonte. Einige Mitglieder gehörten schon lange dem Kreistag an und wurden vom Landrat besonders ausgezeichnet.
Den Anfang machten die Kreisräte Trudbert Orth (CDU) und Ralf Frühwirt (Grüne). Beide waren 30 Jahre lang im Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises aktiv – „sie gehören damit beinahe schon zum Inventar unseres Kreistags“, so Dallinger. Für ihre langjährige Tätigkeit verlieh der Landrat den beiden politischen Urgesteinen die Landkreismedaille in Silber.
Für 20 Jahre Mitgliedschaft im Kreistag überreichte er zudem die Landkreismedaille in Bronze an Christa Balling-Gündling (Grüne), Renate Schmidt (SPD), Gabi Horn, Claudia Stauffer, Elisabeth Schröder (alle Freie Wähler), Georg Kletti, Julia Philippi und Marcus Zeitler (alle CDU). Die zehn geehrten Kreisrätinnen und Kreisräte, die sich seit nunmehr 20 oder 30 Jahre ehrenamtlich engagieren, haben sich für den Landkreis mit einer Vielzahl an Themen beschäftigt, die eine große Bandbreite ausmachen: Von Schulen, Kultur über Bauen, Straßen, Verkehr zu Wirtschaft, Sozialem bis hin zu Finanzen, Digitalisierung und Gesundheit, um nur eine Auswahl zu nennen, so Dallinger. „Mit ihrem Erfahrungsschatz, ihren Ideen und ihrer Lösungskompetenz haben Sie dazu beigetragen, den Rhein-Neckar-Kreis für mehr als 550.000 Menschen zu einer lebens- und liebenswerten Heimat zu machen. Darum will ich Sie in Anlehnung an das Wort „Weltverbesserer“ zu unseren „Kreis-Verbesserern“ ernennen, und dafür danke ich Ihnen herzlich“, so der Landrat.
Landrat verleiht viermal die höchste Auszeichnung des Kreises
Und zu diesen Kreis-Verbesserern gehören ihm zufolge auch die vier Kreisrätinnen und Kreisräte, die bei der Abschlusssitzung in Brühl die höchste Auszeichnung des Landkreises, den Ehrenring des Rhein-Neckar-Kreises, verliehen bekamen. Landrat Dallinger gratulierte dem Kreisrat und Fraktionsvorsitzender der SPD, Dr. Ralf Göck, der als Bürgermeister und „Hausherr“ zu Beginn der Sitzung die Anwesenden in der angenehm temperierten Festhalle begrüßt hatte, sowie Adolf Härdle (Grüne), Inge Oberle und Jutta Schuster (beide CDU). Das Quartett hat sich seit 25 Jahren im Kreistag den wichtigen politischen Entscheidungen gewidmet und über Parteigrenzen hinweg nach den bestmöglichen Lösungen für die Einwohnerinnen und Einwohner gesucht, lobte der Landrat.
Dr. Ralf Göck war von Beginn seiner Tätigkeit an als Kreisrat wesentliches Mitglied im Verwaltungs- und Finanzausschuss und überzeugte durch sein breit gefächertes Wissen. Er ist zudem seit 2009 Fraktionsvorsitzender seiner Partei. Adolf Härdle hat sich als inzwischen pensionierter Lehrer besonders verdient gemacht um den Bereich Schulen, aber auch um die Kultur sowie im Aufsichtsrat der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH. Inge Oberle nimmt sich neben ihrer Tätigkeit im Kreistag besonders der sozialen Themen an, wie aktuell etwa im Ausschuss für Soziales, im Jugendhilfeausschuss oder in vielen weiteren Gremien und Arbeitskreisen. Fast könnte man sie als so etwas wie das soziale Sprachrohr ihrer Partei bezeichnen, so Dallinger. Jutta Schuster wiederum hat sich neben ihrer Tätigkeit im Kreistag und in den verschiedenen Ausschüssen – ganz besonders dem Jugendhilfeausschuss – sehr intensiv bei den Gesellschaften des Kreises engagiert.
Schließlich mussten alle Anwesenden mit Hans Wolfgang Riedel und Hans Zellner noch zwei weiteren echten Urgesteinen des Kreistags Lebewohl sagen, die beide erstmals 1989 in das Gremium gewählt worden waren und ihm seitdem ununterbrochen angehört hatten. Beide entschieden in ihrer ersten Kreistagswahlperiode mit bei der Kreissporthalle im Zentrum beruflicher Schulen Sinsheim, der 2. Verbundstufe im ÖPNV, bei der Gründung der AVR, der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit Mannheim und Heidelberg in der Abfallwirtschaft und den Beschlüssen, die Altstadtumgehung Neckargemünd zu realisieren, blickte Dallinger weit in die Kreisgeschichte zurück. Riedel war übrigens neben seiner Kreistagstätigkeit von 1985 bis 2009 Bürgermeister in Waibstadt und erhielt für sein kommunalpolitisches Engagement zahlreiche Auszeichnungen.
„Hans Zellner gehörte praktisch zum Inventar des Rhein-Neckar-Kreises“, sagte ein ob des Abschieds bewegter Landrat in die Richtung des Kreispolitikers, der von 1985 bis 2017 Bürgermeister der Gemeinde Wilhelmfeld und seit 2009 auch Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler gewesen war. Zellner ist zudem seit 2017 Träger der Goldenen Ehrenmedaille des Rhein-Neckar-Kreises. Beide waren übrigens bei der letzten Kreistagswahl nicht mehr angetreten. Hans Zellner war es dann auch, dem nach dem Ehrungsreigen die Schlussworte gebührten: „Den Kreistag zeichnet aus, dass wir immer menschlich miteinander umgehen und das Persönliche vom Sachlichen trennen. Ich wünsche dem neuen Gremium, dass diese Eigenschaft fortgeführt wird und alle weiterhin das Beste für den Kreis suchen!“, lauteten seine kurzen Dankesworte. Ihnen folgten standing ovations für Hans Zellner, bei der auch das eine oder andere Tränchen verdrückt wurde – Ehre, wem Ehre gebührt.
INFO: Die konstituierende Sitzung des neuen elften Kreistags findet am Dienstag, 23. Juli, im Lutherhaus in Schwetzingen statt.
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